Symptome

Wie häufig Attacken bei HAE vorkommen und wie die Erkrankung verläuft, kann je nach Patient sehr unterschiedlich sein. Es gibt aber typische Merkmale und Symptome, an denen HAE zu erkennen ist.


Erste Symptome eines HAE treten meist schon im Kindes- und Jugendalter auf. Typisch für die Erkrankung sind wiederkehrende Schwellungsattacken an Haut- und Schleimhäuten, die am ganzen Körper vorkommen können.  Unbehandelt gehen die Schwellungen erst nach zwei bis fünf Tagen wieder zurück. Die Hautschwellungen sind lokal begrenzt und meist farblos bis weiß oder leicht gerötet. Anders als bei allergisch bedingten Schwellungen jucken sie nicht, können aber ein schmerzhaftes Spannungsgefühl der Haut hervorrufen. Mitunter kündigen Hautrötungen eine Attacke an.  Besondere Vorsicht ist bei Schwellungen im Halsbereich geboten.

Hier können bei HAE Schwellungen vorkommen

Schwellungen an der Haut treten bei HAE meist im Gesicht oder an Armen und Beinen auf. Bei etwa der Hälfte aller HAE-Attacken handelt es sich aber um Schwellungen der Schleimhäute an inneren Organen, meist im Magen-Darm-Trakt. Selten sind Schwellungen an den Geschlechtsorganen, am Gesäß oder im Gehirn. Ebenfalls selten, aber potenziell gefährlich sind Schwellungen am Kehlkopf.

Besondere Gefahr: HAE-Schwellung an den oberen Atemwegen

Auf Schluckbeschwerden, ein Engegefühl im Hals, Stimmveränderungen oder Heiserkeit sollten HAE-Patienten besonders achten. Es könnten erste Anzeichen für eine Schwellung an den oberen Atemwegen sein, zum Beispiel im Kehlkopfbereich. Ein Ödem an den oberen Atemwegen (z.B. Kehlkopfödem - auch Larynx- oder Glottisödem genannt) ist glücklicherweise relativ selten und muss auch nicht jeden Patienten betreffen. Aber es muss jederzeit und auch im hohen Alter noch damit gerechnet werden. Das Gefährliche dabei: Die oberen Atemwege verengen sich mitunter so stark, dass HAE-Patienten zu ersticken drohen. Eine Schwellung am Rachen, Kehlkopf oder der Zunge ist immer ein Notfall. Patienten sollten sich so schnell wie möglich selbst mit einem Notfallmedikament behandeln und anschließend eine Klinik aufsuchen oder den Notarzt rufen. Damit das medizinische Personal die richtigen Schritte unternimmt, muss es von der HAE-Erkrankung wissen. Neben ihrem HAE-Notfallmedikament sollten Patienten deshalb stets einen Notfallausweis bei sich führen.

HAE ist individuell verschieden

Menschen mit HAE spüren die ersten Symptome der Krankheit meist vor dem 20. Lebensjahr, häufig schon im Kindesalter. Dabei kann HAE ganz unterschiedlich ausgeprägt sein: Manche Patienten erleiden mehrere Schwellungsattacken pro Woche, während andere lediglich ein bis zwei Attacken pro Jahr haben. Auch im Laufe des Lebens kann die Anzahl der Attacken variieren – und etwa in der Pubertät, Schwangerschaft oder in stressigen Lebensabschnitten wie Prüfungsphasen zeitweise zunehmen. 

Mögliche Auslöser für HAE

Es gibt verschiedene mögliche Auslöser (Triggerfaktoren), die eine Schwellungsattacke hervorrufen können. Dazu zählen beispielsweise Stress, Verletzungen, Infektionen oder hormonelle Veränderungen. Welche Trigger aber tatsächlich Auslöser für HAE-Attacken sind, kann von Patient zu Patient stark variieren.

Mögliche Vorboten einer HAE-Attacke

Manche Patienten berichten über so genannte Prodromal-Symptome – das sind Vorboten einer späteren Schwellung. Anzeichen für eine HAE-Attacke können zum Beispiel ein Kribbeln, ein schwacher Juckreiz oder ein rosaroter Ausschlag an einer bestimmten Stelle der Haut sein, wo es dann kurz danach zu einer Schwellung kommt. Auch Müdigkeit und Unwohlsein werden häufig als Vorboten einer beginnenden Attacke genannt. Auch hier gilt: Ob und wie Prodromal-Symptome empfunden werden, ist bei jedem Patienten individuell unterschiedlich.

Diagnose von HAE

Die frühe Diagnose von HAE kann Leben retten. Es gibt einen einfachen Bluttest, der bei Verdacht auf HAE rasch für Gewissheit sorgt.

Über HAE

HAE ist gar nicht so schwer zu verstehen. Damit Patienten besser geholfen werden kann, müssen Ärzte und Bevölkerung aber mehr darüber wissen.