Auslandsaufenthalt mit HAE - page 6

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Lea und Nicole leiden nicht nur beide an HAE, sondern brachten auch
beide den Mut auf, den Schritt eines Auslandsaufenthaltes zu wagen. In
einem Gespräch tauschen sie sich darüber aus, wie es ihnen dabei erging
und welche Erfahrungen sie sammeln konnten.
Die Erfahrungen von Lea und Nicole
Lea:
Wann hast du eigentlich die Entscheidung getroffen, länger ins
Ausland zu gehen?
Nicole:
Schon als kleines Mädchen konnte ich mich für Urlaube und Reisen
sehr begeistern. Deshalb wollte ich auch schon mit 16 Jahren unbedingt
das erste Mal alleine ins Ausland. Ich ging damals für zwei Monate nach
Kolumbien und lebte dort bei einer Gastfamilie, das war wirklich toll. Drei
Jahre später, nach dem Abitur, zog es mich wieder nach Lateinamerika.
Vier Monate lebte ich in Mexiko, um in einem Rehabilitationszentrum für
Menschen mit Behinderung Freiwilligenarbeit zu leisten. Danach reiste ich
vier weitere Monate als Backpacker, also nur mit einem Rucksack, durch
Mexiko, Kuba, Argentinien, Bolivien, Chile und Kolumbien. Das war schon
immer ein großer Traum von mir. Wie war es bei dir? Wann warst du zum
ersten Mal für längere Zeit im Ausland?
Lea:
Ich bin auch schon immer für mein Leben gerne gereist. Bereits
während der Schulzeit hätte ich wirklich gerne ein Jahr im Ausland ver-
bracht. Damals war ich jedoch noch nicht in der Lage, mir mein Medika-
ment selbst zu spritzen. Deshalb waren meine Eltern gegen die Reise und
ehrlich gesagt fühlte ich mich auch noch etwas zu unsicher. Ich nahm mir
jedoch vor, mir diesen Wunsch nach der Schule unbedingt zu erfüllen.
Nach dem Abitur ging ich dann auch endlich für acht Monate nach Süd-
amerika. Zunächst lebte ich längere Zeit in Chile, danach reiste ich noch
durch Peru, Bolivien und Argentinien.
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