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Wie werden HAE-Patientinnen während der Schwangerschaft
und der Stillzeit am besten behandelt?
Sie sollten ausschließlich mit humanem C1-Esterase-Inhibitor-Konzentrat
behandelt werden. Und: Das Konzentrat sollte wirklich schon bei den ersten
Anzeichen einer Schwellungsattacke intravenös verabreicht werden. Damit
zum Beispiel während der Schwangerschaft die Attacke gerade im Bauch nicht
voranschreitet und rechtzeitig unterbrochen werden kann.
in den oberen und unteren Gliedmaßen. Dafür, dass gerade die Bauchregion
stark und in stetig steigendem Maße betroffen ist, gibt es eine einfache Erklä-
rung: Durch das Wachsen der Gebärmutter werden die Bauchorgane verdrängt.
Das ungeborene Kind wird mit der Zeit nicht nur schwerer, sondern fängt
auch an, sich zu bewegen, was die Zunahme der Schwellungsattacken erklären
könnte (siehe Grafik 2).
Das hereditäre Angioödem
Aufgrund eines angeborenen Gendefekts funktioniert bei HAE-Patienten ein bestimmtes
Protein im Blutplasma, der C1-Esterase-Inhibitor, nur eingeschränkt. Dadurch kommt es zu
einer Durchlässigkeit der Blutgefäße für Wasser. Die Folge: Wassereinlagerungen an Haut
und Schleimhäuten, das heißt plötzlich auftretende Schwellungen an Händen, Füßen oder
im Gesicht, kolikartige Bauchschmerzen, häufig zusammen mit Erbrechen und Durchfall
oder Atemnot, wenn es zu Schwellungen im Halsbereich kommt.