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Das haben wir durch unsere Reisen gelernt:
Nicole:
Mir wurde durch meine Auslandsreisen vor allem eines bewusst:
Wenn man etwas von Herzen will, kann man es auch verwirklichen.
Natürlich habe ich auch meine Grenzen kennengelernt. Vor allem als ich
noch keine Selbstinjektion durchführen konnte, habe ich gemerkt, dass
dies wichtig ist, um selbstständiger und unabhängiger zu werden und um
für den Notfall gerüstet zu sein. Des Weiteren zeigten mir meine Reisen,
dass es wichtig ist, auf seinen Körper zu hören. Man sollte seinen eigenen
Rhythmus finden und sich wohlfühlen, dann kann man das Reisen genie-
ßen.
Lea:
Mein Auslandsaufenthalt hat mir gezeigt, dass man mit der nötigen
Organisation trotz HAE alles erreichen kann. Die Erkrankung sollte kein
Hindernis für die Verwirklichung seiner Reiseträume darstellen. Natürlich ist
es dafür wichtig, selbstständig zu sein, was im Falle von HAE bedeutet, sich
selbst das Medikament verabreichen zu können. So fühlte ich mich auch im
Ausland sicher und erlebte kaum Einschränkungen durch meine Krankheit.
Dennoch ist es unabdingbar, dass man für den Notfall ausgestattet ist.
Ich habe zudem die Erfahrung gemacht, dass die anderen Menschen sehr
hilfsbereit sind. Unter den Einheimischen und den anderen Reisenden fand
ich immer jemanden, der mir im Notfall helfen konnte. Auch die anderen
Backpacker zeigten sich immer aufgeschlossen und fürsorglich. Meist habe
ich jedoch nur bei längeren Aufenthalten an einem Ort von meiner Erkran-
kung erzählt.